PersönlichkeitenGeschichte 018

Karl Klerx: Der weitsichtige Reformer

Karl Klerx steht für die Entwicklung der „Hilfskasse“ zur Universalbank für die Sozialwirtschaft.

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Karl Klerx tritt als 25-Jähriger im April 1958 in die „Hilfskasse“ ein. In der Zweigstelle Köln arbeitet er zunächst als Kreditsachbearbeiter, empfiehlt sich aber schnell für Höheres. Unter anderem durch die Organisation des Treuhandgeschäftes, das unter seiner Leitung Mittel des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge verwaltet und vergibt. Bereits 1961 erhält er Prokura. 1965 wird er stellvertretender Geschäftsführer der „Hilfskasse“ und absolviert zudem ein BWL-Studium in Köln. Nach dem Abschluss zum Diplom-Kaufmann wird Karl Klerx 1967 erster stellvertretender Geschäftsführer.

Karl Klerx (r.) und Heinz-Bodo Lucke bildeten 1983 die Geschäftsführung der Bank für Sozialwirtschaft GmbH.

SELBSTVERSTÄNDNIS: DIE BFS ALS FACHBANK UND INSTRUMENT DER FREIEN WOHLFAHRTSPFLEGE

Mit dem Ausscheiden von Dr. Karl Bleckert ernennt ihn der Aufsichtsrat zum 1. Januar 1971 zum Geschäftsführer und Ersten Direktor der „Hilfskasse“. Als solchem ist ihm vor allem an der zeitgemäßen Ausprägung der Bank und der Fortentwicklung des geschäftspolitischen Konzeptes gelegen. Sein großer Einsatz bei der Einführung der Revolving-Fonds, der Gründung der Tochtergesellschaften „BFS Betriebs- und Finanzwirtschaftlicher Service GmbH“, der „IS Immobilien-Service GmbH“, der „L.O.G. Lotterie-Organisationsgesellschaft mbH“ oder des „GUTEN KONTOS“ sind herausragende Beispiele dafür, wie er sein Verständnis der BFS als Bank und Instrument der Freien Wohlfahrtspflege praktisch umsetzt. Hierzu gehört auch sein jahrzehntelanges Engagement als Vertreter der BFS im Finanzausschuss der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sowie seine Initiative zur Gründung der Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft im Jahr 1992.

Strategie: Strukturell gesundes Wachstum und maßgeschneiderte Angebote

Zentrale Bausteine seiner Strategie fasst er 1981 auf einer BFS-Tagung in Köln zusammen: „Wir wollen qualitatives und nicht quantitatives Wachstum. Wir wollen nicht: mehr Kunden, mehr Einlagen und mehr Posten. Wir wollen: ein strukturell gesundes Wachstum. Wir wollen versuchen, unsere Beratungen, Finanzierungen noch maßgerechter auf den Bedarf unserer Kunden zuzuschneiden.“ BFS sei für ihn auch das Kürzel für die „obersten Grundsätze unseres Handelns: besser, fleißiger, sympathischer“.

Karl Klerx begrüßt die Kunden 1994 auf dem Neujahrsempfang der Geschäftsstelle Köln.

Selbst ist der Mann: Anfang der 90-er Jahre bestückt Geschäftsführer Karl Klerx (r.) einen Gemeinschaftsstand der Bank und der BFS Service GmbH mit Prospekten (l.: Edward Poniewaz, langjähriger Geschäftsführer der BFS Service GmbH)

Auf dieser Basis gelingt es Karl Klerx in seinen insgesamt 37 Arbeitsjahren, die BFS zu einer gut aufgestellten Universalbank mit zahlreichen Serviceangeboten für die Einrichtungen und Verbände der Freien Wohlfahrtspflege zu entwickeln. Für seine herausragenden Leistungen erhält er 1990 das Bundesverdienstkreuz, dem fünf Jahre später die Ausführung 1. Klasse folgt. Zu diesem Zeitpunkt leidet er bereits unter gesundheitlichen Einschränkungen, die ihn dazu zwingen, zum Ende des Jahres 1995 in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Der BFS bleibt er aber als beratendes Mitglied des Aufsichtsrates treu. Karl Klerx stirbt 2009 im Alter von 76 Jahren.

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