Mitarbeiterzuwachs und Zentralisierung erfordern immer größere Gebäude
Mit nur wenigen Mitarbeitenden startet die „Hilfskasse“ 1948 in Köln ihre erste Niederlassung neben Berlin. Erst nach der Wiederzulassung für das Neugeschäft 1954 beginnt sie zu wachsen – und das recht schnell. Denn bis zur Eröffnung der Geschäftsstelle München im Jahr 1977 ist Köln neben Berlin mit seiner „Insellage“ die einzige Niederlassung in der Bundesrepublik. Daher wird der größte Teil der Bankgeschäfte in Köln abgewickelt. Beschleunigend wirkt, dass viele Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege ihren Sitz oder eine Vertretung in der Bundeshauptstadt Bonn haben.
1971 bezieht die Kölner Niederlassung nach mehreren Umzügen ihr erstes eigenes Gebäude, in der Mohrenstraße. Aber schon bald müssen zusätzliche Räume in der Nachbarschaft angemietet werden. Denn die Bank wächst nicht nur stark, sondern trifft 1974 außerdem die Entscheidung, den Standort Köln zu ihrem zweiten juristischen Sitz zu machen. In der Folge entstehen in Köln neue Abteilungen und Arbeitsplätze. 1976 kauft die BFS ein für Kunden wie Mitarbeitende verkehrsgünstig gelegenes Grundstück in der Wörthstraße, auf dem bis 1980 ein großzügiger Neubau entsteht. Auch er wird bereits zehn Jahre nach dem Einzug aufgestockt.
Noch bedeutender und größer wird der Standort Köln, als die Geschäftsführung der BFS 1996 entscheidet, dort alle Stabsabteilungen in einer Zentrale zu bündeln. Zuvor sind die Zentralabteilungen auf Berlin und Köln verteilt. In den Folgejahren wachsen mit der sehr positiven Geschäftsentwicklung der gesamten Bank auch die dort ansässigen, zugezogenen und neu geschaffenen Zentralabteilungen. Die Räume in der Wörthstraße reichen nicht mehr aus, so dass die Tochtergesellschaft BFS Service GmbH 2004 in den neuen Kölner Mediapark umzieht.
Die wachsenden Anforderungen an eine moderne, kundenorientierte Bank, steigende Geschäftsvolumina und die stark zunehmenden regulatorischen Anforderungen infolge der Finanzmarktkrise von 2007/08 führen zudem dazu, dass ganze Abteilungen wie etwa Compliance oder Meldewesen neu entstehen, andere – vor allem im Bereich Marktfolge und Unternehmenssteuerung – erheblich wachsen. Das Gebäude in der Wörthstraße platzt aus allen Nähten. Daher werden die Geschäftsstelle Köln, die BFS Service GmbH und einige Zentralabteilungen der Bank 2009 in die Halle 11 in den Kölner Rheinauhafen ausgelagert.
Anfang der 2010er Jahre ergibt es sich, dass auf dem Grundstück gegenüber dem Gebäude der BFS in der Wörthstraße – direkt am Konrad-Adenauer-Ufer – ein großer Baukomplex entstehen soll. Die Bank greift zu – zunächst nicht als Käuferin, sondern als künftige Mieterin mit Kaufoption und Mitgestaltungsmöglichkeiten bei der Errichtung und beim Umbau. Dazu gehört auch die umweltfreundliche und ressourcenschonende Ausrichtung des Baus.
Das Gebäude in bester Rheinlage besteht aus einem modernen, sechsgeschossigen Neubau und einem denkmalgeschützten Bestandsgebäude. Der Altbau wird 1936 als Verwaltungsgebäude für die Sachtleben AG errichtet und in enger Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege als modernes Bürogebäude für die SozialBank umgebaut. Alt- und Neubau sind durch einen verglasten, dreigeschossigen Pavillon miteinander verbunden.
Im Juni 2016 schließt die Bank den Kaufvertrag ab. Im März 2017 ziehen die Zentrale und die Kölner Geschäftsstelle an das Konrad-Adenauer-Ufer. Zeitgleich wird das Gebäude als erster Büroneubau in Köln mit dem internationalen Nachhaltigkeitszertifikat LEED in Gold ausgezeichnet.
„Starke Dienstleistungsunternehmen prägen den Wirtschaftsstandort Köln. Dazu zählt die Bank für Sozialwirtschaft, die seit fast 70 Jahren eine gefragte Institution in unserer Stadt ist.“
Henriette RekerOberbürgermeisterin der Stadt Köln
„In dieser Stadt sind wir die größte im Genossenschaftsverband organisierte Bank. Außerdem sind Köln und die Region unser größter Teilmarkt.“
Prof. Dr. Harald SchmitzVorstandsvorsitzender der SozialBank
Der Einzug wird kräftig gefeiert: Es gibt nicht nur eine offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Festrednerin. Vor allem werden wenige Wochen später alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem großen Familienfest eingeladen! Partner*innen, Kinder und alle anderen Angehörigen können so die Kolleg*innen und die neue Arbeitsumgebung kennenlernen und gemeinsam einen schönen Tag verbringen.
Einige Monate später schließlich folgt die Einweihung des Kunstwerks „HOPE“ von HA Schult, das vor dem neuen Gebäude der Bank am Konrad-Adenauer-Ufer steht. Die acht Meter hohe Statue HOPE symbolisiert die Verbindung zwischen Kunst und Sozialem und passt so in besonderer Weise zur SozialBank: Auf Monitoren, die an einem stilisierten Stahlbaum angebracht sind, zeigt HOPE im Tagestakt wechselnd Bilder von Menschen, die für die Hoffnung auf eine Veränderung der Welt zum Guten stehen – so wie es auch die Kunden der Bank tun.
Rund 400 neue Arbeitsplätze sind in dem neuen Gebäudekomplex entstanden. Da die Zahl der Mitarbeitenden weiter zunimmt, erscheint auch dies bald begrenzend – bis die Corona-Pandemie die Arbeitsgewohnheiten fundamental verändert. Das mobile Arbeiten bleibt in der SozialBank dauerhaft eine Alternative zur Präsenz, so dass heute die Arbeitsplätze flexibel genutzt werden können.
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Von 1923 bis 2023
6 Themenschwerpunkte verweisen darauf, in welchen Rollen die Bank für Sozialwirtschaft in den letzten 100 Jahren gemeinsam mit ihren Kund*innen und Gesellschaftern gewirkt hat.