Die BFS Service GmbH macht die BFS außerhalb ihres Kerngeschäftes zu einem leistungs- und beratungsstarken Partner der Wohlfahrtspflege.
Mitte der 1970er-Jahre zeichnet sich ab, dass für Banken künftig strengere Regulierungen gelten werden, vor allem was bankfremde Geschäfte und Beteiligungen angeht. Die BFS ist alarmiert. Die Geschäftsführer Karl Klerx und Heinz-Bodo Lucke schreiben deshalb im September 1976 an den Aufsichtsrat: „je mehr die BFS […] sich in ihrem Selbstverständnis und in ihrer Kundenorientierung von der ‚Normalbank‘ unterscheidet, desto mehr muß sie Reglementierungen […] fürchten und rechtzeitige Vorsorge treffen.“ Diese Vorsorge könne so aussehen, dass bestimmte Geschäftsbereiche in rechtlich selbständige Tochtergesellschaften verlagert werden. Gedacht ist konkret an eine Tochter namens „Sozialfinanz“. Weil der Aufsichtsrat Vorbehalte gegen die Ausgründung hat, wird die „Sozialfinanz“ aber zunächst als Abteilung innerhalb der BFS realisiert. In ihr sind ab 1977 sieben Mitarbeiter mit Baufinanzierungen, in der Krankenhausberatung und in der Organisations- und EDV-Beratung tätig.
Zehn Jahre später wird nochmals eine Ausgründung erwogen – und diesmal folgt der Aufsichtsrat den Ideen der Geschäftsführung. Zumal die finanz- und betriebswirtschaftliche Beratung laut Satzung explizit zu den Aufgaben der BFS gehört. Im Oktober 1988 wird die erste Tochtergesellschaft der BFS, die „BFS Betriebs- und Finanzwirtschaftlicher Service GmbH“ gegründet. Im Januar 1989 nimmt die intern stets „BFS Service GmbH“ genannte Tochtergesellschaft ihre Tätigkeit auf.
Der Schwerpunkt liegt zunächst in der Entwicklung PC-gestützter Informations- und Steuerungsinstrumente, der Softwareschulung sowie einem Seminarangebot für Fach- und Führungskräfte der Einrichtungen und Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und andere Interessenten. Schnell entwickelt sich die BFS Service GmbH mit vielfältigen innovativen Themen zu einem gefragten Seminaranbieter in der Sozialwirtschaft. So wird allein das Seminar zum Thema „Sozial-Sponsoring“ in den ersten Jahren mehr als 500 Mal durchgeführt. 1992 erweitert die „BFS Service GmbH“ ihr Angebot um Beratungsleistungen, insbesondere im Bereich Marketing und Zukunftsentwicklung für soziale Organisationen.
Fünf Jahre später nimmt sie Betriebsvergleiche für die ambulante und stationäre Altenhilfe sowie für Werkstätten für behinderte Menschen in ihr Portfolio auf. Die Betriebsvergleiche haben vor allem das Ziel, dem Management Kostenvorteile und -nachteile im Vergleich zu anderen Einrichtungen aufzuzeigen und ihm zu ermöglichen, Entscheidungen auf der Basis aussagekräftiger Kennzahlendatenbanken treffen. Die integrierten Benchmarking-Aspekte unterstützen dabei, betriebliche Prozesse kontinuierlich zu optimieren. 2006 ergänzt die „BFS Service GmbH“ das Angebot um ein „Qualitätsorientiertes Benchmarking für Wohnstätten der Behindertenhilfe“, bei dem nicht nur betriebs- und personalwirtschaftliche Daten, sondern auch Prozess- und Ergebnisdaten verglichen werden.
Die BFS Service GmbH etabliert sich auf diese Weise mit immer neuen Dienstleistungen am Markt und ergänzt mit ihren zukunftsorientierten Themen und ihrer Expertise in managementrelevanten Fragestellungen zielgerichtet die Angebote der Bank für Sozialwirtschaft.
2001 führt sie mit Online-Factoring die unkomplizierte und webbasierte Vorfinanzierung von Forderungen gegenüber Kostenträgern ein. Dieses Angebot – zunächst für Pflegedienste, ab 2003 auch für stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Rehakliniken, Jugendhilfeeinrichtungen und Rettungsdienste – wird schnell zur Erfolgsgeschichte. Das Online-Factoring erreicht 2010 ein Volumen von 600 Millionen Euro und ist 2015 bereits das Hauptgeschäftsfeld der „BFS Service GmbH“ – bis heute. Ein innovativer Meilenstein ist 2011 der „factomat®“, ein webbasiertes, integratives Factoringverfahren für Dienstleister im Gesundheitswesen. 2013 folgt das „Ausschnittsfactoring“ für den Klinik- und Rehabereich - beides Angebote, die ganz an den spezifischen Abrechnungs-Bedürfnissen unterschiedlicher Kundengruppen orientiert sind.
2010 startet die „BFS Service GmbH“ ein Joint Venture mit der MediFox GmbH & Co. KG, einem führenden Softwareanbieter: Die „BFS Abrechnungs GmbH“ unterstützt Pflegedienste und Sozialstationen bei der Rechnungsstellung, dem Clearing mit den Leistungsträgern, dem Mahnwesen und der Begleichung von Forderungen.
2016 wird die „BFS Betriebs- und Finanzwirtschaftlicher Service GmbH“ mit der „BFS Immobilien-Service GmbH“ verschmolzen und strategisch neu ausgerichtet. Im Handelsregister firmiert sie nun als „BFS Service GmbH“.
„Das Besondere an der BFS ist aus meiner Sicht die Branchenkompetenz und diese Kombination von Professionalität und Menschlichkeit. Dass man merkt, dass da Menschen sind und nicht nur Checklisten abgearbeitet werden. Menschen, die auch bereit sind, Dinge auszuprobieren, eben so etwas wie eine Lehrgangswoche oder jetzt E-Learning oder wenn ich an die BFS Service denke, die hat Betriebsvergleiche ins Leben gerufen und Factoring und jetzt mit Sozialfinanz ein Portal.“
Christian Kochnpo consult, ist langjähriger Kooperationspartner der BFS und der BFS Service. GmbH.
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