ImpulsgeberinGeschichte 071

Der Verlag der Bank für Sozialwirtschaft

Seit 1997 erscheinen die Publikationen der Sozialbank in einem eigenen Verlag.

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Im Jahr 1970 unterstützt die Bank für Sozialwirtschaft erstmals eine wissenschaftliche Untersuchung zu Änderungen des Finanzierungssystems im sozialen Bereich. Die Ergebnisse sollen den freigemeinnützigen Kund*innen und der Bank selbst aufzeigen, welche Herausforderungen zu bewältigen sind. Denn ihren Satzungsauftrag „Beratung gemeinnütziger Anstalten und Einrichtungen in finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht“ versteht die Sozialbank unter anderem so, dass sie Themen aufgreift, die für die Zukunft ihrer Kund*innen wichtig sind. Seit 1972 bietet sie nicht nur ein Fortbildungsprogramm an, sondern veröffentlicht auch Fachpublikationen für Führungskräfte der Sozialwirtschaft. Ab Mitte der 80er Jahre wird dies massiv verstärkt. 

Den Auftakt dafür bildet die Veröffentlichung der Prognos-Studie „Entwicklung der Freien Wohlfahrtspflege bis zum Jahr 2000“ im Jahr 1984. Sie macht für die Kund*innen konkrete Perspektiven sichtbar - bis 1989 alle Prognosen durch die Wende überholt werden. Dennoch publiziert die Bank in den Folgejahren weitere Gutachten, unter anderem die zweiteilige Prognos-Studie „Freie Wohlfahrtspflege im zukünftigen Europa“. 

In drei „Ideenbüchern“ bündelte die Sozialbank Konzepte und Modellvorhaben, die sie zuvor in den „BFS-Trend-Informationen“ vorgestellt hat.

Impulse für Führungskräfte geben und Branchenkompetenz zeigen

Ihre Rolle als Impulsgeberin stärkt die Bank bereits 1987 deutlich: Mit den „BFS-Trend-Informationen“ führt sie einen monatlichen Informationsdienst für Führungskräfte aus der Sozialwirtschaft ein, der über zukunftsweisende Konzepte und Modellprojekte berichtet. Der Kreis der Bezieher ist zunächst auf die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Zentralbeirates sowie wenige Kunden begrenzt. Sie bekommen die „BFS-Trend-Informationen“ kostenlos zugeschickt. Schon bald spricht sich die Qualität der Inhalte herum – und für die vielen Interessierten führt die Bank ein kostenpflichtiges Abonnement ein. Erst als der Versand der „BFS-Trend-Informationen“ 2010 auf einen monatlichen E-Mail-Newsletter umgestellt wird, erhalten alle Leser*innen sie kostenlos – bis heute. Ein Teil der innovativen Beiträge aus den „BFS-Trend-Informationen“ wird später noch einmal gebündelt veröffentlicht: 1997 und 1998 erscheinen drei Bücher mit dem Titel „Ideen für das Non-Profit-Management“, die schlaglichtartig Möglichkeiten zur Gestaltung von Zukunft aufzeigen.

Konkrete Unterstützung durch praktische Arbeitshilfen leisten

Die Zukunftsimpulse ergänzt die Sozialbank schon bald um praxisorientierte Arbeitshilfen: In den 90er und 2000er Jahren publiziert sie zahlreiche Broschüren, die aktuelle Fragen aufgreifen: „Leistungsbezogene Entgeltsysteme für freie Wohlfahrtsverbände – Alternativen zum BAT“, „EU-Förderung für die Sozialwirtschaft“, „Die Stiftung in der Fundraising-Konzeption“, „Internet und Intranet in der Sozialwirtschaft“ – das sind nur einige Themenbeispiele. Geschrieben werden die Publikationen von Expert*innen aus den Kundenbranchen. Die Idee: Die Bank gibt konkrete Handlungsempfehlungen und macht so einmal mehr ihre Branchenkompetenz sichtbar.

Sehr große Auflagen erreicht vor allem die sechsteilige Reihe „BFS-Arbeitshilfen für ehrenamtliche Vorstände“: Ein großer Teil der Freien Wohlfahrtspflege arbeitet in der Rechtsform eines e.V. – mit ehrenamtlichen Vorständen. Diese sind jedoch nicht immer z. B. mit den rechtlichen und steuerlichen Grundlagen des Vereinsrechts vertraut. Die Arbeitshilfen greifen diese Themen erstmals systematisch auf. Darüber hinaus beschäftigten sie sich unter anderem mit dem Verhältnis von Vorstand und Geschäftsführung und der „Vorstandsbildung und Vorstandsentwicklung als zentrale Managementaufgabe“.

„Denkanstöße“ zu geben, ist das primäre Ziel der Publikationen der Sozialbank.

„Denkanstöße“ lautet der programmatische Titel des Verlagsverzeichnisses

Die Publikationen werden auch über den Kund*innenkreis hinaus stark nachgefragt. Daher gründet die Bank 1997 einen eigenen Verlag, so dass Interessierte die Veröffentlichungen auch über den Buchhandel beziehen können. Im international gültigen Identifikationssystem ISBN (International Standard Book Number) erhält der BFS-Verlag die Verlagsnummer 3-932559. Alle Publikationen werden mit einer ISBN versehen und sind seitdem über das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) zugänglich. Das Verlagsverzeichnis erscheint unter dem programmatischen Titel „Denkanstöße“. Die Studien und Gutachten, Konzepthefte und Arbeitshilfen BFS-eigener und externer Autor*innen werden zunächst gedruckt, später digital veröffentlicht.

Die Periodika der Sozialbank – die monatliche Kundenzeitschrift „BFS-Info“, die 2018 nach fast 40 Jahren durch den zweimonatlich erscheinenden „Sozialus“ abgelöst wird, und die monatlichen „BFS-Trend-Informationen“ – erhalten eine ISSN (International Standard Serial Number) für fortlaufende Veröffentlichungen und sind so ebenfalls über die Bank hinaus erhältlich.

Fast 40 Jahre informierte die Sozialbank ihre Kund*innen monatlich in der „BFS-Info“ über Neues aus der Branche und Angebote der BFS und ihrer Tochtergesellschaften…

… ehe sie 2018 mit dem „Sozialus“ ein bebildertes Kundenmagazin einführte, das in einer digitalen und einer Print-Variante zweimonatlich erscheint.

Konzepthefte und Branchenreports

Ihre „BFS-Arbeitshilfen“ ergänzt die Sozialbank ab Mitte der 90er Jahre um „Konzepthefte“: Arbeitshefte, die in ein Thema einführen und mit dessen Unterstützung die Leser*innen sich anschließend anhand von Checklisten und Fragebögen ein Bild vom Status Quo in ihrer Einrichtung machen und eigene Handlungsmöglichkeiten entwickeln können. Konzepthefte werden unter anderem zu den Themen „Marketing“ und „Kommunikation“, „Ehrenamt“ und „Innovationsmanagement“, aber auch zur „Auslagerung steuerbegünstigter Betriebe“ und zu „Corporate Compliance“ veröffentlicht und erscheinen mehrfach in jeweils überarbeiteten Neuauflagen.

In den 2010er Jahren publiziert die Bank umfangreiche Branchenreports, deren Autoren aus dem Research der Bank kommen. Vier Bücher erscheinen in der Zeit zwischen 2012 und 2018: Der „BFS-Marktreport Pflege 2012: Pflegeheime unter Druck“, der „BFS-Marktreport Krankenhaus 2014: Krankenhausversorgungsstruktur 2030“, der „BFS-Marktreport 2016: Die Konsolidierung des Marktes schreitet voran“, und 2018 der „BFS-Report: Erfolgsfaktor Kapital in der Sozialwirtschaft“. 

Diese Bücher sind zugleich die letzten gedruckten Veröffentlichungen im Verlag der Bank. Die Reihe der Reports wird zwar fortgeführt, jedoch sind diese wesentlich kürzer und erscheinen ausschließlich digital. Die BFS-Reports „Erfolgsfaktor Digitalisierung“, „Erfolgsfaktor Immobilienstrategie“ und die aktuelle Reihe „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit in der Sozialwirtschaft“ können Interessierte hier zum kostenlosen Download anfordern.

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