PersönlichkeitenGeschichte 002

Männer der ersten Stunde

Renommierte Führungskräfte bringen ihre Erfahrung in die Gründung und Leitung der „Hilfskasse“ ein.

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Die Männer, die 1923 maßgeblich an der Gründung der „Hilfskasse“ mitwirken, eint eine Gemeinsamkeit: Sie engagieren sich schon länger als Vertreter ihrer Organisationen im 1920 gegründeten „Wirtschaftsbund gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands e.G.m.b.H. “, kurz Wibu. Und sie haben ihr Wirken bereits vorher in unterschiedlichsten Funktionen in den Dienst der Wohlfahrtspflege gestellt.

Prof. Dr. Martin Faßbender (1856–1943)

Generaloberarzt Prof. Dr. Ludwig Kimmle (1860–1933)

Prof. Dr. Leopold Langstein (1876-1933)

Prälat Dr. Benedikt Kreutz (1879–1949)

Pastor Johannes Thiel (1874-1941)

Professor Dr. Martin Faßbender ist Leiter des Berliner Caritasverbandes und Aufsichtsratsvorsitzender des Wirtschaftsbundes (Wibu). Der Militärarzt Professor Dr. Ludwig Kimmle war von 1903 bis 1920 Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes. Mit Professor Dr. Leopold Langstein gehört ein weiterer Mediziner zur Gründungskommission, er hat sich große Verdienste auf dem Gebiet der Säuglings- und Kindermedizin erworben. Prälat Dr. Benedikt Kreutz ist seit 1921 Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Sein Theologenkollege Pastor Johannes Thiel ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des von ihm mitgegründeten Wibu.

Walter Schlunk (1880-1953)

Friedrich Martin Vietor (1880-1941)

Josef Otto Sendker (1885-1961)

Kaufmännische und juristische Expertise bringen in die Gründungsberatungen der „Hilfskasse“ der Kaufmann Walter Schlunk vom Centralausschuss der Inneren Mission der Deutschen Evangelischen Kirche, der Rechtsanwalt Dr. Alexander Philipsborn als Syndikus der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und die Vorstandsmitglieder des Wibu, Friedrich Martin Vietor und sein Kollege Josef Otto Sendker ein.

Vietor und Sendker leiten die „Hilfskasse“ unmittelbar nach der Gründung als kommissarische Geschäftsführer, Aufsichtsratsvorsitzender wird im Mai 1923 Pastor Johannes Thiel. Dem Aufsichtsrat gehören auch die Herren Faßbender, Kimmle, Langstein, Philipsborn sowie Prälat Kreutz an. Ebenfalls im Mai 1923 beginnt mit Dr. Josef Sturm der erste ordentliche Geschäftsführer sein Wirken bei der „Hilfskasse“. Er hat sich einen Namen als kompetenter Versicherungsmediziner gemacht – und im Ersten Weltkrieg als Truppenarzt gedient. Unter seiner Leitung etabliert sich die „Hilfskasse“ und überwindet die Herausforderungen während der Hyperinflation.

Dr. Josef Sturm (1883–1939)

Walter Liebchen (1895-1981)

1928 geht Dr. Josef Sturm zum Verband der öffentlichen Versicherungsanstalten, 1931 dann zur Münchner Rückversicherungsgesellschaft. Als diese nach 1933 die Trennung von seiner jüdischen Frau fordert, lehnt er das ab und emigriert nach Argentinien. Dort stirbt er 1939 an den Folgen eines Reitunfalls.

Die Geschäftsführung der Bank übernimmt 1928 Direktor Walter Liebchen.

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