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Der Standort Berlin: Zentrale und Geschäftsstelle

Gründungssitz und Zentrale, Geschäftsstelle und Sitz des Vorstands: Die BFS Berlin blickt auf abwechslungsreiche 100 Jahre zurück

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Am 10. März 1923 wird die heutige Bank für Sozialwirtschaft als “Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen G.m.b.H.“ in Berlin gegründet. 1924 zieht sie in ein eigenes Gebäude in der Oranienburger Straße 13/14, das sich schnell zum „Wohlfahrtshaus“ entwickelt: Dort haben neben der „Hilfskasse“ auch mehrere Wohlfahrtsverbände ihren Sitz. Das Gebäude wird 1943 schwer beschädigt, die Arbeit der „Hilfskasse“ aber geht weiter – zunächst in einem Ausweichquartier, später als Mieterin an verschiedenen Standorten im Westteil von Berlin. 
 

Nach der Wende konnte die Bank am alten Standort in der Oranienburger Straße 13/14 das „Haus der BFS“ errichten.

Nach der Wende erhält die Bank schließlich das Grundstück in der Oranienburger Straße zurück und kann dort einen Neubau errichten  – das „Haus der BFS“. Die Tradition aus der Gründungszeit wird hier neu belebt: Im „Haus der BFS“ sitzen neben der Bank unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der PARITÄTISCHE Gesamtverband.

25 Jahre gibt es die „Hilfskasse“ ausschließlich in Berlin – erst 1948 wird in Köln eine Zweigniederlassung geschaffen. Nun wird die weitere Entwicklung der Bank von zwei Standorten aus gesteuert. Das gilt für den Ausbau des Kundengeschäfts ebenso wie für den Aufbau von Zentralabteilungen, der mit dem stetigen Wachstum der Bank erforderlich wird.

Begrenzung der Geschäftstätigkeit durch die Berliner Mauer

Mit dem Bau der Mauer muss die BFS Berlin ihre Geschäftstätigkeit von 1961 bis 1989 auf den Westteil des Stadtgebiets begrenzen. Dennoch verzeichnet sie ein stetiges Wachstum an Kunden aus dem freigemeinnützigen Bereich. Insbesondere zum PARITÄTISCHEN entstehen intensive Beziehungen. Die Kunden nutzen die Bank vor allem für den Zahlungsverkehr und das Einlagengeschäft. Denn die Förderbedingungen im geteilten Berlin sind lange so gut, dass sie wenig Kreditbedarf haben. Bis heute profitieren zahlreiche Berliner Kunden von guten Finanzierungsstrukturen für die Sozialwirtschaft in der Hauptstadt und verfügen über eine auskömmliche Liquiditätsbasis. 

Von 1978 bis 1997 saß die BFS Berlin im „Dorlandhaus“ in der Keithstraße 2.

Von 1987 bis 1993 unterstützten Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle Berlin die „Aktion Sorgenkind“ (heute „Aktion Mensch“) auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin.

Matthias Ninke, Regionaldirektor Berlin, leitet die Geschäftsstelle Berlin seit 1991.

In den achtziger Jahren trägt der CDU-Politiker Ulf Fink als Senator für Gesundheit und Soziales wesentlich dazu bei, dass es zu einer Öffnung der Soziallandschaft in Berlin kommt. Zahlreiche gemeinnützige Träger aus der „alternativen Szene“ ohne Zugehörigkeit zu einem Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege erhalten Fördergelder – viele davon werden Kunden der Geschäftsstelle Berlin und bringen neuen Wind in die Kundenstruktur.

„Als Organisation haben wir uns sehr bewusst für eine Bank entschieden, die sich um die Gesellschaft kümmert, in der sie geschäftlich tätig ist.“

Christian KatzerGeschäftsführer Ärzte ohne Grenzen e.V.

Erschließung des Ostens: Aufbauzeit nach der Wende

Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 bringt für die Geschäftsstelle Berlin neue Aufgaben mit sich: Einige Mitarbeiter werden in die noch existierende DDR entsandt, um dort die Wohlfahrtsverbände beim Aufbau von Verbandsstrukturen zu unterstützen. Nach der Wiedervereinigung wickelt die Geschäftsstelle Berlin zunächst das Bankgeschäft für Brandenburg, Sachsen und Thüringen ab, bevor 1992 die Geschäftsstellen in Dresden und Leipzig und 1993 die Repräsentanz in Erfurt eröffnet werden. Zudem gewinnt sie in den Folgejahren immer mehr Kunden in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und bereitet damit die Eröffnung einer Repräsentanz in Rostock im Jahr 2010 vor.

„ Persönliche Beratung und ehrliches Interesse an der Arbeit unserer Kunden prägt die 100jährige Erfolgsstory unserer Sozialbank. Damit konnten wir auch viele Neukunden in Ostdeutschland für uns begeistern und bis heute erfolgreich begleiten“.

Thomas GehrmannTeamleiter in der Geschäftsstelle Berlin, baute Anfang der 90er Jahre das Geschäft mit Kunden aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf.

Das Ende einer Ära:  Köln wird die Zentrale der Bank

Von den Kunden weitgehend unbemerkt läutet die Bank für Sozialwirtschaft 1996 das Ende der Doppelrolle Berlins als Zentrale und Geschäftsstelle ein: Die Geschäftsführung beschließt, die bis dahin auf Berlin und Köln verteilten Stabsabteilungen in Köln zu zentralisieren, um so Entscheidungswege zu verkürzen und Synergieeffekte zu erzielen. In den Folgejahren ziehen die Mitarbeiter*innen der Berliner Stabsabteilungen sukzessive nach Köln. Berlin bleibt juristischer Firmensitz und auch der heutige Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Harald Schmitz hat seinen offiziellen Sitz in der Hauptstadt. Dorthin sind der Bundesregierung bis heute fast alle Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege gefolgt. Von den traditionell engen Kontakten zu den Vertreter*innen der Gesellschafter-Verbände profitiert auch die Geschäftsstelle Berlin.

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