EinzigartigkeitGeschichte 006

Vom “Wohlfahrtshaus” zum “Haus der BFS”

Nach vielen Standortwechseln kehrt die BFS Berlin zurück an ihren Ursprung.

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Nach der Gründung im März 1923 bezieht die Hilfskasse zunächst als Untermieter Büros im Gebäude des Mitbegründers „Wirtschaftsbund“ in der Dorotheenstraße 19. Nach zwei weiteren Umzügen – zuletzt als Untermieter des Berliner Stammhauses des Deutschen Roten Kreuzes – zieht die Hilfskasse im November 1923 in ihr eigenes Domizil ein. In der Oranienburger Straße 13/14 mietet sie ein großzügiges Gebäude aus der Gründerzeit, das ihr, mit langer Unterbrechung, bis heute eine Heimat ist.

Das „Wohlfahrtshaus“ der Hilfskasse im renovierten Zustand um 1929.

Ein Jahr später kann mithilfe zinsloser Regierungsdarlehen das etwas heruntergekommene Anwesen zusammen mit dem Nebenhaus Nr. 15 für günstige 300.000 Mark gekauft werden. Bis 1927 wird das Backsteingebäude im klassizistischen Stil aufwendig renoviert, erweitert und modernisiert, unter anderem werden ein Fahrstuhl und eine Zentralheizung eingebaut. Ein Teil der Räume vermietet die Hilfskasse an Wohlfahrtsverbände – was dem Anwesen schon bald die Bezeichnung „Wohlfahrtshaus“ einträgt.

Die Zerstörung des „Wohlfahrtshauses“ und die Zeit des geteilten Berlin

Im November 1943 wird das „Wohlfahrtshaus“ bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, bei einem weiteren im Februar 1944 fast vollständig zerstört. Die Hilfskasse weicht deshalb ins Seebad Heringsdorf auf Usedom aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet ab 1948 eine kleine Gruppe am Neustart, als Untermieter der „Inneren Mission“ im Reichensteiner Weg 24 in Berlin-Dahlem. Erneut folgen zahlreiche Umzüge, zeitweise ist die Hilfskasse (seit 1970 Bank für Sozialwirtschaft) an mehreren Adressen in Charlottenburg ansässig, ab 1978 dann im architektonisch spektakulären Dorlandhaus an der Keithstraße im Bezirk Tiergarten.

Am 11. Januar 1992 unterzeichnen die Geschäftsführer Karl Klerx (l.) und Dieter Böge die Vereinbarung mit der Treuhand.

Die Rückkehr an den historischen Standort

Dann kommt die Wende. Und mit ihr die Gelegenheit, 1992 wieder die Eigentümerrechte des Anwesens in der Oranienburger Straße zu erlangen, das 1950 in der DDR enteignet wurde. Dies eröffnet eine einmalige Chance: die Rückkehr an den historischen Standort. Dort entsteht bis 1997 ein moderner Neubau, der sich architektonisch perfekt in die Umgebung einfügt. Sogar die Ziegel liefert derselbe Hersteller wie 1890 beim Bau des ursprünglichen Gebäudes. Hier finden die Kund*innen der Bank nicht nur die Geschäftsstelle Berlin – auch der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Harald Schmitz hat seinen Sitz an dem Ort, wo vor 100 Jahren alles begann. Das „Haus der BFS“ ist heute wieder ein Haus der Wohlfahrtspflege: Als langjährige Mieter konnten unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) und der Paritätische Gesamtverband e. V. gewonnen werden. 

Seit 1997 ist die BFS Berlin wieder am historischen Standort in der Oranienburger Straße untergebracht.

Die Etappen des Neubaus des „Haus der BFS“ zeigt unser Video

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