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Ihrer Zeit voraus: Die Energiesparkredite der BFS

Zusammen mit dem Deutschen Hilfswerk vergibt die BFS zinssubventionierte Kredite zur Verbesserung der Energiebilanz von Wohlfahrtseinrichtungen.

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Ein aktuell wichtiges Thema spielt bei der BFS bereits vor mehr als 40 Jahren eine große Rolle: das Einsparen von Energie. Auch wenn damals – wie auch heute wieder – vor allem Kostenfragen im Vordergrund stehen, darf die BFS durchaus eine aktive Vorreiterrolle bei der Unterstützung ihrer Kunden im Bereich Energiesparen für sich in Anspruch nehmen.

Die Senkung von Energiekosten steht schon früh im Fokus der BFS

Anlass der Energieeinsparung zur Kostenreduktion ist die sogenannte Zweite Ölpreiskrise 1979/80. Die Islamische Revolution im Iran und der Erste Golfkrieg zwischen Iran und Irak führen zu Förderausfällen und Marktreaktionen, die einen starken Preisschub für Rohöl und damit auch für Heizöl und Benzin auslösen.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat der BFS entwickeln deshalb 1981 das Strategiepapier „Maßnahmen zur Energieeinsparung freigemeinnütziger Einrichtungen“. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege jährlich Heizölkosten von 846 Millionen D-Mark zu tragen haben. Folgerichtig führe deshalb eine Energieeinsparung von nur einem Prozent bereits zu einer jährlichen Kostenersparnis von 8,46 Millionen D-Mark. Einsparpotenziale sieht die BFS im Einsatz „alternativer Energieträger“ wie Fernwärme, in der Durchführung energiesparender baulicher Modernisierungen und in der Ausnutzung regionaler Preisgefälle beim Öleinkauf. Der Maßnahmenkatalog zur Zielerreichung sieht unter anderem vor, „Energiesparfonds für Energiesparmaßnahmen“ einzurichten. Die Fondsmittel sollen als Investitionskredite banküblich ausgeliehen werden, „wobei sich die Kostenträger verpflichten, den laufenden Schuldendienst über den Pflegesatz zu übernehmen“.

Ein Jahr später werden erste konkrete Schritte unternommen: Der Aufsichtsrat und der Finanzausschuss der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege bitten die Geschäftsführung der BFS, „nach Kräften mitzuwirken, die Energiekosten in gemeinnützigen Einrichtungen zu senken, und nach Möglichkeiten zu suchen, notwendige Investitionen zu finanzieren“. Hierzu entstehen Überlegungen, in einem Modellkrankenhaus die wirtschaftlichen Effekte verschiedener Energiesparmaßnahmen zu ermitteln. Gleichzeitig sollen mit den infrage kommenden Krankenkassen „bisher unübliche Finanzierungsmöglichkeiten“ realisiert werden.

Ein geniales Win-win-Konstrukt: die Energiesparkredite der BFS

Klare Sprache der Zahlen: In einem Flyer verdeutlicht die BFS die Vorteile der Energiesparkredite.

Bis dahin dauert es noch einige Jahre. Dann aber wird zusammen mit der Stiftung Deutsches Hilfswerk – sie wurde 1967 unter anderem zur Verteilung der Erlöse der Deutschen Fernsehlotterie in Hamburg gegründet – eine attraktive Lösung ins Leben gerufen: die BFS-Energiesparkredite. Aus einem Fonds, den das Deutsche Hilfswerk aus Lotterieerlösen ausstattet, werden Energiesparkredite zinssubventioniert, die die BFS an Träger vergibt, die einem der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege angehören. Die Kredite dienen der Finanzierung von energiesparenden Maßnahmen wie etwa dem Einsatz stromsparender Beleuchtungsmittel, dem Einbau automatischer Heizungssteuerungen und Wärmerückgewinnungsanlagen, der Verbesserung der Isolation oder dem Anschluss an eine Fernwärmeversorgung.

Besonders vorteilhaft: Die Energiesparkredite sind für die ersten 12 bis 15 Monate tilgungsfrei, danach erfolgt eine Tilgung in Höhe der jährlich eingesparten Energiekosten. Für bis zu 39 Monate werden zudem die Zinsen aus Mitteln des Fonds des Deutschen Hilfswerkes bezuschusst – in der Regel sogar zu 100 Prozent. Sollten Kredite nach Auslauf der Zinssubvention noch nicht vollständig getilgt sein, bietet die BFS eine Kreditverlängerung an, die mit einem individuellen Zahlungsplan auf die realisierten Energieeinsparungen abgestimmt ist.

Seit Einführung der Energiesparkredite stattet das Deutsche Hilfswerk den Fonds zur Zinssubventionierung jährlich mit einem Betrag in zweistelliger Millionenhöhe aus. Bis zum Auslaufen des Programms Ende der 2000er-Jahre vergibt die BFS unzählige Energiesparkredite und leistet damit nicht nur einen nennenswerten Beitrag zur Kostensenkung in der Freien Wohlfahrtspflege, sondern auch zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz.

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