Die Geschäftsstelle Magdeburg ist gefragter Partner der Wohlfahrtspflege, später rücken vor allem Krankenhäuser und Reha-Kliniken in den Fokus.
Gleich nach dem Mauerfall sind Sozialbanker aus der Geschäftsstelle Hannover im benachbarten Sachsen-Anhalt unterwegs. Kein Wunder, ist Niedersachsen doch bald offizielles Partnerland für Sachsen-Anhalt nach der Wende. Die Sozialbanker begleiten die Wohlfahrtspflege in der Aufbauphase – und stoßen auf sehr positive Resonanz. Die Akzeptanz der „Wessies“ bei den sozialen Einrichtungen ist so gut, dass die BFS sich mehrere Jahre Zeit lässt, bis sie die Betreuung von Hannover aus beendet und eine Geschäftsstelle in Magdeburg eröffnet. Dabei bleibt den Kunden ein zentraler Ansprechpartner erhalten: Stephan Sperling, der eine Vielzahl von Kundenverbindungen aufgebaut hat, wird Geschäftsstellenleiter. Mit zahlreichen Gästen feiert das junge Magdeburger Team am 18. Januar 1996 die Eröffnung der vierten Geschäftsstelle in den neuen Ländern.
„Noch nie haben wir eine Geschäftsstelle eröffnet, deren Grundausstattung ein Geschäftsvolumen über 80 Millionen DM war“, kommentiert Gudrun Wüst, Generalbevollmächtige, die Entwicklung in Sachsen-Anhalt in ihrer Eröffnungsrede. Nun haben die Kunden eine Anlaufstelle vor Ort – und die Eröffnung der Geschäftsstelle soll zugleich Arbeitsplätze in der Region schaffen. Eingearbeitet und für die besonderen Herausforderungen der Fachbank BFS ausgebildet werden die neuen Kundenbetreuer*innen anfangs in der Geschäftsstelle Hannover. Schon bald zahlt sich die Kombination von guten Kontakten zu den regionalen Wohlfahrtsverbänden, Kenntnissen der regionalen Gegebenheiten und BFS-Finanzierungsspezifika in größeren Geschäftsvolumina aus. Seite an Seite meistern Mitarbeiter*innen der Wohlfahrtspflege und der Geschäftsstelle Magdeburg zahlreiche Herausforderungen.
2002 übernimmt Enrico Meier die Leitung der Geschäftsstelle Magdeburg. In den Folgejahren entdeckt die Bank große Chancen im Markt der Krankenhäuser und Reha-Kliniken und realisiert in der BFS-typischen Kombination von Branchen- und Finanzierungs-Know-how wachsende Kreditvolumina. Die Expertise der Geschäftsstelle Magdeburg spricht sich herum – mit der Folge, dass sie nicht nur in Sachsen-Anhalt eine sehr große Marktdurchdringung erreicht, sondern auch Kliniken in anderen Regionen Deutschlands als Kunden gewinnt. Die Position von Magdeburg im BFS-internen Ranking der Geschäftsstellen wird immer besser – bis die Bank das „Regionalprinzip“ einführt, das den Geschäftsstellen vorgibt, sich auf Kunden aus der eigenen Region zu konzentrieren.
„Für uns ist die Bank für Sozialwirtschaft der Kompetenzpartner im Bereich des sozialwirtschaftlichen Sektors. Sie bietet uns flexible und individuell zugeschnittene Finanzierungsangebote. Weiterhin hat die BFS uns in unserer schwierigen Phase, beim Verlust des Rettungsdienstes in einem großen Bereich, mit partnerschaftlicher Kooperation zur Seite gestanden.“
Ralf Kürbis (Vorstandsvorsitzender) & Sylvia Franke (stv. Vorstandsvorsitzende)Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Börde e.V.
2014 übernimmt Reik Neumann die Leitung der Geschäftsstelle Magdeburg und baut diese weiter aus. Bis heute gibt es sehr intensive Beziehungen zu Kunden aus der Wohlfahrtspflege, insbesondere zur AWO, zum Caritasverband und zum Paritätischen. Auch zahlreiche Krankenhäuser und Reha-Kliniken gehören weiterhin zum Kundenstamm. Verstärkt wird die enge Kundenbindung dadurch, dass die meisten Mitarbeiter*innen vor Ort seit vielen Jahren dabei sind.
Ein neues Gewicht erhält in der Geschäftsstelle Magdeburg ab 2019 die Wertpapierberatung. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung des Kundenwertpapiergeschäftes der Gesamtbank übernimmt Carsten Graßhoff aus Magdeburg die Teamleitung für die Institutionelle Wertpapierberatung bundesweit. Stärker als zuvor setzt die BFS jetzt darauf, dass ihre Kunden für die Wertpapierberatung in allen Geschäftsstellen Ansprechpartner*innen haben, die vor Ort sind – statt einer Zentralen Kundenwertpapierberatung in Köln. Dies führt nicht nur zu wachsenden Volumina im Kundenwertpapiergeschäft in Sachsen-Anhalt ebenso wie in anderen Regionen. Carsten Grasshoff ist zudem federführend an der Weiterentwicklung und Umsetzung der Wertpapierstrategie der Bank beteiligt. Deren Erfolg lässt sich bereits seit 2021 an einem stark gestiegenen Provisionsergebnis ablesen.
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6 Themenschwerpunkte verweisen darauf, in welchen Rollen die Bank für Sozialwirtschaft in den letzten 100 Jahren gemeinsam mit ihren Kund*innen und Gesellschaftern gewirkt hat.